TCM und Chinesische Medizin
- Akupunktur
- Akupressur
- Kräuteranwendungen
- Wärmebehandlung
- Schröpfen
- Gua Sha (eine Art Massage mit einem Schaber)
- Massage
- Tai Chi („Schattenboxen“)
- Qi Gong (Gymnastik)
- Ernährungsberatung.
Geschichtliches
Wie überall gibt es auch in der chinesischen Medizin verschiedene Richtungen und Entwicklungen. Die TCM, die traditionelle chinesische Medizin ist in Europa am bekanntesten. Trotz ihres Namens ist sie noch nicht sehr alt. Sie entstand nach der Kulturrevolution, als China keine Verbindung zum Westen hatte. Es gab keine medizinische Versorgung. Besonders auf dem Land war die Lage katastrophal. Da erinnerte sich Mao Tse Tung an die alte chinesische Medizin. Er ließ jungen Leuten im Eilverfahren 100 wichtige Akupunkturpunkte und Grundrezepturen der Kräuterheilkunde beibringen und schickte sie dann mit diesem Wissen aufs Land, als sogenannte Barfußärzte.
Dieses Wissen gelangte auch in den Westen und wurde nach und nach erweitert. Die theoretischen Grundlagen dieser Methode sind in erster Linie für die Kräutermedizin gedacht, die Akupunktur spielt eine eher untergeordnete Rolle.
Die gesamte chinesische Medizin blickt auf einen Erfahrungsschatz von über 2000 Jahren zurück. Anfangs war sie eine Erfahrungsmedizin, später wurde sie mit einem theoretischen Konzept untermauert, dass aus dem Taoismus stammt und es den Lehrern ermöglicht, den Schülern ihr Wissen auch anhand von Theorien weiterzugeben.
Im Lauf der Jahrhunderte entwickelten sich verschiedene Medizinstile, die innerhalb eines Clans, einer Familie oder eines Klosters weitergegeben wurden. Das betrifft sowohl die Akupunktur als auch die Kräutermedizin.
Anwendung
Akupunktur war über Jahrtausende neben der Kräutermedizin die einzige chinesische Heilmethode. Sie wurde ständig weiterentwickelt und praxisgetestet. Alles wurde und wird mit Akupunktur behandelt. Akupunktur wird sowohl bei äußeren als auch bei inneren Erkrankungen angewendet. Allerdings ist es in Europa nicht üblich, chirurgische Notfälle wie Knochenbrüche o.ä. mit Akupunktur zu behandeln. Jedoch kann Akupunktur dazu beitragen, Schmerzen zu verringern und geschädigtes Gewebe zu heilen.
Schmerztherapie
Genau so gibt es auch verschiedene Akupunkturmethoden. Eine sehr alte Form der Akupunktur ist die Behandlung von Schmerzen mit der Balancemethode. Sie fußt auf einem Ausgleich der Schmerzgegend auf reflektorischem Wege durch einen anderen Körperbereich. Die chinesische Medizin kennt über 365 Akupunkturpunkte, die auf – über den ganzen Körper gedachten – Linien liegen. Diese Linien nennt man Leitbahnen oder Meridiane. Diese Leitbahnen sind alle miteinander verbunden. Bei der Balancemthode werden diese Verbindungen genutzt. So kann zum Beispiel ein Schmerz auf der Leitbahn an der Hand durch die Akupunktur von korrespondieren Punkten am Fuß ausgeglichen werden.
Diese Methode hat sich in meiner Praxis sehr bewährt. Daher habe ich in meiner Praxis einen Schwerpunkt auf Schmerztherapie mit dieser Akupunktur gelegt. Wenn nötig, ergänze ich sie mit westlichen Kräutern.
Kräutermedizin
Die chinesische Kräutermedizin ist sehr hoch entwickelt. Es gibt viele überlieferte Rezepte, die über 500 Jahre alt sind und damit jeden Praxistest überstanden haben. Seit 10-15 Jahren wird im Westen mit europäischen und amerikanischen Kräutern in der chinesischen Medizin geforscht. Es gibt viele Übereinstimmungen oder sehr ähnliche Wirkungsweisen der europäischen Pflanzen mit den chinesischen. Alte chinesische Rezepturen wurden in westliche Mischungen übertragen, die Wirkungen einzelner Pflazen wurden sorgfältig überprüft und kombiniert.
Es ist heute möglich, mit europäischen Kräutern individuelle Rezepte für einen einzelnen Patienten nach chinesischer Art zusammenzustellen. Das hat mehrere Vorteile:
– er Patient bekommt eine Kräutermischung für ihn/sie persönlich,
– er/sie braucht nicht mehrere Fertigrezepturen einzunehmen, (=viele Tabletten)
– die Rezeptur kann bei Veränderung des Gesundheitszustandes angepasst werden,
– die Kräuter kommen aus einer deutschen Apotheke, die die Kräuter entsprechend den strengen deutschen Qualitätsrichtlinien überprüft,
– europäische Kräuter sind bis auf Ausnahmen preiswerter als chinesische (in dieser Qualität)
In meiner Praxis haben sich Rezepte mit europäischen Kräutern sehr bewährt, ich arbeite gern und oft damit. Bei chronischen Erkrankungen, langfristigen Erschöpfungszuständen, Burn-out oder z.B. Hauterkrankungen ist es sehr sinnvoll, die Therapie mit Kräutern zu unterstützen.